Mit dem sogenannten Transhumanismus wird eine intellektuelle Bewegung beflügelt, die eine Radikalisierung der Interaktion von Mensch und Technik anstrebt. Letztlich soll auch die Natur des Menschen selbst durch Anwendung von und Verschmelzung mit Technik transformiert werden.
Was glauben wir zu wissen? Wissenschaften vor der Gottesfrage
In Urs Baumanns Buch geht es darum, in die Wirklichkeitsräume von Physik, Biologie, Psychologie und Soziologie einzudringen, darum, das Wissen zu verstehen, das die Horizonte des Vertrauten immer weiter aufstößt.
Our Common Cosmos – Exploring the Future of Theology, Human Culture and Space Sciences
In dem von Andreas Losch präsentierten Band untersucht ein internationales Gremium von Autoren, wie Theologie, Geowissenschaften und Weltraumforschung zur ständig wachsenden ethischen Herausforderung und zu den Zukunftsaussichten der Menschheit einen Beitrag leisten können.
Die Selbstgestaltung der Lebewesen in Erfahrungsakten
Gernot Falkners Arbeiten über die physiologische Anpassung von Mikroorganismen an Milieuänderungen führten zur Entdeckung eines “Gedächtnisses” von Bakterien. Falkner erweitert die Gedächtniskonzepte (individuelles Gedächtnis und Artgedächtnis) zu einer Theorie der Organismen einschließlich des Menschen.
Transhumanismus – der neue (Unter-)Gang des Menschen?
Caroline Helmus fragt, wie der Transhumanismus für die Theologie fruchtbar gemacht werden kann. Ist die Transformation des heutigen Menschen ein neuer entwicklungstechnologischer Gang des Menschen oder sein Untergang?
Maschinenintelligenz und moralische Verantwortung
Der auf Philosophie des Geistes spezialisierte Godehard Brüntrup hält die Konstruktion künstlicher Freiheitssubjekte prinzipiell durchaus für denkbar. Aber unser Verständnis der grundlegenden geistigen Zusammenhänge sei auf absehbare Zeit dafür nicht ausreichend. So bleibe es eine hochspekulative Möglichkeit, die den Transhumanismus konkret nicht beflügeln könne.
Die technische Manipulation des Menschen und die Grenzen der transhumanistischen Utopie
Der Philosoph Tobias Müller kritisiert die reduktionistische Grundvoraussetzung eines Mind-Uploading von Bewusstsein, wonach das Bewusstsein eine Art Datenstruktur sei, die sich technisch herstellen und dann auf verschiedene Träger transferieren lasse.
Moralische und kognitive Enhancements
Für Johannes Grössl besteht die Aufgabe einer philosophischen und theologischen Anthropologie darin, Grenzen der Veränderung durch Enhancements festzulegen: Welche wesentlichen Eigenschaften des Menschseins (sozialer Zusammenhalt, moralische Autonomie und Glaubensautonomie) dürfen nicht verändert werden?
Science-Fiction und Transhumanismus
Dem Philosophen Hans-Dieter Mutschler leuchtet der Transhumanismus nicht ein, weil mit ihm eine schädliche Übertechnisierung einhergehe. Mutschler hat nichts gegen den Einsatz von Technik im Rahmen von Therapie, wohl aber gegen ein darüber hinausgehendes “human enhancement”.
Transhumanismus als Symptom symbolischer Verelendung
Für den Theologen Johannes Hoff bündelt der Transhumanismus den ideologischen Überbau einer von Megakonzernen betriebenen ökonomischen Agenda, die die kulturellen Errungenschaften unserer Zivilisationen untergräbt. Außerdem lenke er von den eigentlichen Herausforderungen der digitalen Revolution ab.